40 Jahre LUXOR – die Jubiläumswoche
Einlass: | 23:59 Uhr |
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Start: | 00:00 Uhr |
Veranstalter: | LUXOR Köln |
Wir feiern vom 28.11.2022 – 05.12.2022! ?
ES PASSIERT! HIER! IMMER NOCH! *
In der Jubliäumswoche erwarten uns unfassbar tolle Shows von:
Mo. 28.11.22 * Def Benski x Fründe
Di. 29.11.22 * Christian Steiffen
Mi. 30.11.22 * GiiRL + Paul & The Microcosm
Do.01.12.22 * COMA + Vaovao
Fr. 02.12.22 * KLEE + Aftershow Party
SA.03.12.22 * Thees Uhlmann & Band + Aftershow Party
So 04.12.22 * Bläck Fööss
Mo.05.12.22 * Die Nerven
Im November 1982 eröffnete an der Luxemburger Straße 40 in Köln einer der bis heute wichtigsten Liveklubs des Landes.
Erfolgsstart in den achtziger Jahren
Anlässlich der Albumveröffentlichung „Morje, Morje“ spielten am 11.11.1982 die Bläck Fööss im gerade frisch eröffneten Luxor. Vier umtriebige Menschen aus der Musik- und Gastroszene der Domstadt hatten sich entschlossen, diesen Liveklub zu eröffnen: Karl-Heinz Pütz, vorher Kneipier im Chlodwig Eck in der Südstadt, Musikmanager Klaus Tröscher, Gastronom Clemens Böll und Musiker Dietmar Maaz als Geschäftsführer. Durch ihre Szenenähe und die Verbindung zur damals in Köln ansässigen Plattenfirma EMI Electrola konnten die vier Betreiber in Sachen internationaler Live-Konzerte und Diskothekenbetriebe schnell eine Erfolgsstory aus dem Laden machen.
Die heutigen Betreiber Peter Debüser und Richard Bölle sind dem Laden seit langem verbunden. Bölle war schon 1998 Booker des damals vorübergehend in Prime Club umbenannten Ladens, Debüser schon in den Anfangstagen als Zappes und DJ. Er legte ab 1984 als Booker den Grundstein für die erste große Ära international bedeutender Acts auf der Bühne des Luxors.
Da ein solcher Club nicht nur von Live-Gigs leben kann, sondern sein Bier auch am Wochenende im klassischen Discothekenbetrieb verkaufen muss, gesellten sich erste DJs und Partyveranstaltungen zum Live-Programm. Da gab es diese Party mit dem Slogan „Wenn’s schneit, gibt’s Freibier“ am Heiligabend, die zum echten „Talk of the town“ wurde, auch wenn es in all den Jahren nicht ein einziges Mal an Heiligabend schneite im warmen Rheinland. Ansonsten verlief der Nightlife-Betrieb im Luxor ganz ohne Skandale, wilder waren im Luxor damals eher die Konzerte, die mit den Jahren immer bedeutender, aufregender und vielfältiger wurden, sowohl für internationale Acts in den Kinderschuhen, als auch für die lokale Szene, die an der Luxemburger Straße endlich einen festen Spielort fand. Legendär bis heute: die jährlich wiederkehrenden Konzerte des niederländischen Rock’n’Rollers Hermann Brood, der mit seiner Band Wild Romance mehrere Abende um die Weihnachtszeit das Luxor füllte.
Ab in die Neunziger: Die Szene in der Stadt wächst.
Mit der aufkeimenden „Konkurrenz“ wuchs auch die Strahlkraft des Luxors: Zwar spielten einige Wunschacts plötzlich gegenüber im Rose Club, und viele weitere Läden in Köln kamen hinzu, auch große Hallen wie das E-Werk und die Live Music Hall. Das Luxor aber blieb immer der amtliche Live-Club von Köln. Und bei aller Konkurrenz auf Augenhöhe, die sich längst durch zahlreiche Stadtteile um den Dom herum etabliert hat, gilt der Laden noch zum 40-jährigen Jubiläum als eine feste Bank für Live-Musik.
Mit den beginnenden 90er Jahren wurden auch die Partyabende mehr und zugkräftiger: Im Oktober 1992 startet Guildo Horn seine „Glamour La Trash Party“ und spielte von da an knapp drei Jahre lang jeden Sonntagabend live im Luxor, und auch Kölns erste Single-Party „Lonely Hearts“ sorgte Mitte der Neunziger für Aufsehen. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ging es dem Klub dennoch wirtschaftlich nicht mehr gut. Marcel Klein hatte zwischenzeitlich zunächst erfolgreich das Booking übernommen, die glorreichen Jahre der Popkomm schlugen auch im Luxor ein, aber vieles funktionierte auch nicht mehr wie von den früheren Betreibern gewünscht, und nach einem zweiten Betreiberwechsel Ende 1997 kamen Peter Debüser und Jochen Tiffe als Luxor-Chefs ins Spiel, die sich Anfang der Neunziger als Veranstalter einen Namen in Köln gemacht hatten und schließlich kurz nach Gründung ihrer Agentur PRIME Entertainment dazu entschlossen, das Luxor zu kaufen. „Das Luxor war tot, und brauchte zumindest eine Verschnaufpause. Daher die Idee mit dem neuen Namen Prime Club, passend zu unserer Agentur. Wir hatten aber nicht vor, den Laden irgendwann wieder umzubenennen. Es war einfach klar, dass die Ära Luxor vorbei war.“ Das Luxor schloss für kurze Zeit, wurde renoviert und eröffnete als Prime Club am 23.1.1998 neu.
Rettung mit Freibier
Eine neue Ära war eingeleitet – was einerseits für die Konzerte im Prime Club wichtig war, aber ebenso für das Partygeschäft. „Mit der irren Idee einer Freibierparty mitten in der Woche kam der Promoter Abbas Khatami um die Ecke. Darauf wären wir nie gekommen.“ Die legendäre „Campus Nacht“ war geboren, bei der die Schlangen vor der Tür irgendwann bis zum Barbarossaplatz reichten. Jeden Mittwoch, rund 8 Jahre lang, wurden hier alle Besucher-Rekorde gebrochen, bei denen an einigen Abenden bis zu 1000 Personen durchgeschleust wurden. Ein Erfolg, der auch auf das Wochenende im Prime Club abfärbte: Der Freitag wurde zur (S)champus Nacht, am Samstag entstand die Prime(l) Party.
In Sachen Booking kam Richard Bölle zum Geschehen hinzu, der auch gleichzeitig mit der Agentur vernetzt war. Ein Synergieeffekt, der bis heute zu einem erfolgreichen Rezept führte und eine goldene Ära der Klub-Konzerte fortführte – bis heute.
Im neuen Jahrtausend: Eine Ära kommt, eine Ära geht …
Spätestens 2007 war Köln von Freibierpartys inflationär überrollt. Das Thema war durch, auch für die Campus Nacht. „Nach zehn Jahren muss sich in Sachen Partyleben immer etwas verändern, damit es weitergeht,“ weiß Peter Debüser als inzwischen alter Hase im Geschäft. 2008 verlässt er PRIME Entertainment als Teilhaber und konzentriert sich fortan ganz auf den Prime Club – der in dem Moment wieder zur guten alten Tante Luxor wurde. „Der Name stand ja für etwas sehr gutes und legendäres“, erinnert sich Peter Debüser. „Und da zu diesem Zeitpunkt die Ära Prime Club zumindest in Sachen Partys zu Ende ging, lag es nahe, ein Stück weit wieder dorthin zurückzukehren. Insofern hatten wir dem Luxor damit tatsächlich nur eine Verschnaufpause gegönnt.“
Und die Kölner? Die Gäste? Niemand sagt heute mehr Prime Club. Es war für alle sehr einfach, zum Namen Luxor zurückzukehren. Nur bei einigen Neukölner:innen blieb der Prime Club im Kopf – aber wirklich nur vorübergehend. Denn so fühlte sich das für Köln auch an: eine Art zehnjähriges „Fremdgehen“ war vorbei, und man stand wieder im Luxor, als sei nichts geschehen. Das große „P“ hinter der Bühne verschwand, der alte Schriftzug kehrte zurück. Und trotz aller nicht enden wollenden Coronapandemie und eines Ukraine-Kriegs mit unabsehbaren Folgen ist die Geschichte, die Richard und Peter seit den frühen Nuller Jahren bis in die hohen 2010er-Jahre mit immensem Erfolg geschrieben haben, noch nicht zu Ende erzählt: 120 bis 150 Konzerte im Jahr sprechen für sich, jede zweite Show fast ausverkauft.
Mal laufen die ganz gesittet ab, mal unglaublich enthusiastisch, wenn 400 Gäste begeistert jeden Ton in jedem Song begrüßen. Das war so bei R.E.M., bei Oasis, das war so bei Rage Against The Machine, bei Sportfreunde Stiller, bei Dua Lipa. Und das ist noch heute so. Immer noch. Weil’s hier halt passiert. *
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“ES PASSIERT! HIER!“ war der Werbeclaim des Luxors bis zur Verwandlung in den Prime Club.
Auswahl bedeutender Live-Acts im Luxor und Prime Club bis heute:
02/84: Die Ärzte | 02/84. Killing Joke | 05/84: Anne Clark | 09/84: Violent Femmes | 11/84: The Sisters Of Mercy | 02/85: Eric Burdon | 04/85: The Pogues | 09/85: New Model Army | 10/85: R.E.M. | 10/85: Chris Isaak | 06/86: Dead Can Dance | 10/86: Billy Bragg | 11/86: Curts Mayfield | 05/87: Element Of Crime | 06/87: Die Toten Hosen | 12/87: Rainbirds | 03/88: Sinead O’Connor | 09/88: Underworld | 01/89: Happy Mondays | 03/89: My Bloody Valentine | 04/89: Vaya Con Dios | 10/89: The Stone Roses | 12/89: Lenny Kravitz
04/90: Gil Scott Heron | 04/90: Les Negrettes Vertes | 02/91: Ride | 01/92: Smaching Pumpkins | 03/92: Pearl Jam | 05/92: Keziah Jones | 02/93: Rage Against The Machine | 03/93: Suede | 05/93: PJ Harvey | 02/94: Sheryl Crow | 03/94: Pavement | 04/94: Counting Crows | 04/94: Heather Nove | 09/94: Blur | 10/94: Green Day | 11/94: Oasis | 02/95: Weezer | 02/95: Jeff Buckley | 04/95: Radiohead | 05/95: Die Prinzen | 12/95: Supergrass
10/97: Ben Harper | 11/97: Beatsteaks | 10/98: Eels | 12/98: Him | 10/99: Moby | 10/00: Sportfreunde Stiller | 05/02: Wilco | 09/02: Avril Lavigne | 02/03: Wallflowers | ??/??: Morcheeba | 01/05: Kasabian | 10/05: Tocotronic | 02/06: John Cale | 03/06: Snow Patrol |
04/06: The Kooks | 10/06: The Black Keys | 10/06: Snow Patrol | 09/07: Biffy Clyro | 10/07: Kula Shaker | 12/06: Hot Chip | 11/07: The National
05/10: Donots | 04/11: Bosse | 05/11: Panic! At The Disco | 11/11: St. Vincent | 04/12: Of Monsters And Men | 05/12: The Lemonheads | 09/12: Icona Pop | 09/12: Graham Coxon | 11/12: Selig | 10/13: Bruce Cockburn | 02/14: Gary Numan | 11/14: Johnny Marr | 11/14: Emiliana Torrini | 12/14: Mia. | 04/16: Funderal For A Friend | 05/16: Psychic TV | 04/17: Dua Lipa | 11/17: Tricky | 09/18 Danger Dan | 11/18: Snail Mail | 11/18: MC5 | 04/19: Sharon van Etten | 11/19: Aldous Harding | 02/20: Conchita Wurst